Die Sicherung der Liquidität ist oftmals wichtiger als der Gewinn! Liquidität bedeutet in erster Linie die Fähigkeit eines Unternehmens seine Vorhaben umzusetzen und seine Verbindlichkeiten begleichen zu können. Mit einem Liquiditätscontrolling vermeiden Sie nicht nur unerwartete Liquiditätsengpässe, sondern erhalten Prognosen über zukünftige Zahlungsströme sowie langfristige Entwicklungen. Außerdem werden Simulationen zu Investitionsvorhaben und Finanzierungsvarianten ermöglicht.

In diesem Post möchten wir verdeutlichen, dass ein detailliertes und umfangreiches Liquiditätscontrolling einen wichtigen Stellenwert in jedem Unternehmen besitzen sollte. Denn nur wer weiß wie es um seine verfügbaren Mittel steht, kann diese auch gezielt einsetzen um sein Unternehmen voranzubringen.
Um einen Einblick in die Arbeit mit unseren Kunden zu bekommen, haben wir für Sie eine PDF-Datei vorbereitet.
(Walter Wriston (*1919), amerik. Bankier)
Häufig fragen sich Unternehmer: „Warum ist denn mein Konto leer, obwohl die BWA einen Gewinn ausweist? Ich dachte das passt, aber jetzt pfändet schon das Finanzamt. Anfang des Jahres hatte ich eine Planung gemacht und die 100.000€ für die Investitionen hätten jetzt eigentlich zur Verfügung stehen müssen.“
Wir haben im Folgenden ein kurzes Beispiel aufbereitet, welches die Notwendigkeit einer umfassenden Betrachtungsweise beim Thema Liquidität veranschaulicht. Das Beispiel wird Schritt für Schritt um weitere Faktoren erweitert, die u.a. Einfluss auf die Berechnung des Cash-Flows haben. Es handelt sich hierbei um eine starke Vereinfachung, die nicht den Anspruch auf Vollständigkeit hat, sondern lediglich der Verdeutlichung dient.
Auswirkungen der Umsatzsteuer und Vorsteuer werden der Einfachheit halber nicht betrachtet.
In der GuV unserer Beispiel GmbH, sind für Mai 2014 folgende Positionen zu finden:
Die Beispiel GmbH erwirtschaftet einen Umsatz in Höhe von 50.000€, hat hierbei einen Materialeinsatz von 25.000€, Personalkosten in Höhe von 10.000€ und sonstige betriebliche Aufwendungen (Miete, Marketingkosten, usw.) von 7.500€. Ohne Berücksichtigung anderer Faktoren, ergibt sich folgendes Ergebnis:
Umsatz
Material
Personal
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Ergebnis
50.000€
– 25.000€
– 10.000€
– 7.500€
+ 7.500€
Dieses Ergebnis wird fälschlicherweise häufig mit einem Cash-Flow gleichgesetzt.
Tatsächlich weichen die Zahlungsströme eines Unternehmens jedoch fast immer deutlich vom Ergebnis ab.
Bei der Umwandlung der GuV-Planung in die Liquiditätsplanung müssen Zahlungsziele unbedingt berücksichtigt werden.
Erweitern wir die Thematik: Die Beispiel GmbH stellt dem Kunden jeweils eine Rechnung am 03. und am 18.Mai. Dabei wird ein Zahlungsziel von 14 Tagen gewährt. Somit hat lediglich die Rechnung vom 03.Mai noch Auswirkungen auf den Finanzbestands des Monats Mai, da Rechnungen die am 18.Mai verschickt werden wahrscheinlich erst im folgenden Monat beglichen werden. Vereinfachend gehen wir davon aus, dass sich die Umsätze jeweils hälftig auf die beiden Abrechnungszeitpunkte verteilen. Die Personalkosten und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen müssen sofort bezahlt werden. Da außerdem das benötigte Material direkt bei der Lieferung am 15.Mai bezahlt werden muss und die engagierte Werbeagentur für die Kampagne im Juni eine Vorauszahlung von 5.000€ verlangt, ergibt sich ein anderes Bild:
Cash-Flow (verfügbare Mittel) aus Umsatz
Material
Personal
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Anzahlung Marketingagentur
Cash-Flow
25.000€ (50% abgerechnet am 03.05.)
– 25.000€
– 10.000€
– 7.500€
– 5.000€
– 22.500€
In der Liquiditätsplanung muss die Frage nach den Bilanzbeständen gestellt werden. Welche Forderungen werden beglichen? Welche Verbindlichkeiten müssen bezahlt werden? Nehmen wir an, dass im April 30.000€ Umsatz erwirtschaftet wurden und auch hier ein Zahlungsziel von 14 Tagen gewährt wurde, so müssten 15.000€ der Forderungen erst im Mai durch den Kunden bezahlt werden. Das wiederum wirkt sich wie folgt aus:
Cash-Flow aus 2.
Forderungen aus L&L
Cash-Flow
– 22.500€
+ 15.000€
– 7.500€
Erweitern wir unser Beispiel noch ein letztes Mal. Zusätzlich plant die Beispiel GmbH die Anschaffung von Anlagevermögen (neue Notebooks) in Höhe von 3.000€ und die Tilgung eines bestehenden Darlehens in Höhe von 20.000€. Das hat ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf die Liquidität:
Cash-Flow aus 3.
Anschaffung neuer Notebooks
Tilgung des Darlehens
Cash-Flow
– 7.500€
– 3.000€
– 20.000€
– 30.500€
Zugegebener Maßen war dies ein einfaches aber auch alltägliches Beispiel. Betrachten wir den Beginn des Beispiels. Ohne Berücksichtigung der dargestellten Faktoren könnte fälschlicherweise von einen Cash-Flow in Höhe von 7.500€ ausgegangen werden. Der erhebliche Einfluss weiterer Kriterien (Zahlungsziele, Investitionen, Darlehen) wird hier beispielhaft vor Augen geführt und ergibt am Ende einen Cash-Flow von -30.500€. Das Delta in diesem einen betrachteten Monat beträgt also 38.000€. Die Auswirkungen bei einer unvollständigen Cash-Flow-Planung im Zuge einer mehrmonatigen oder sogar mehrjährigen Finanzplanung sind nachvollziehbarer Weise deutlich größer. Wer einen realistischen Ausblick auf seine Liquiditätssituation in der Zukunft erhalten möchte, muss also alle Faktoren im Blick behalten!
Vor allem auch produzierende Unternehmen, die sich mit langen Vorfinanzierungsphasen für den Wareneinkauf und großzügigen Zahlungszielen für die eigenen Kunden konfrontiert sehen, sollten frühzeitig beginnen eine detaillierte Liquiditätsplanung aufzustellen, um Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden.
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