Bei der GmbH handelt es sich um die häufigste Form einer Kapitalgesellschaft in Deutschland. Die GmbH kann von einem Gesellschafter, also auch von dir allein, gegründet werden. Du musst als Gesellschafter nicht automatisch auch die Geschäftsführung übernehmen. Hierfür kann auch ein Fremdgeschäftsführer bestellt werden. Als Mindestkapital sind 25.000 Euro vorgeschrieben und die GmbH ist in das Handelsregister einzutragen. Außerdem ist sie dadurch Kaufmann im Sinne des HGB.
Die GmbH gilt als eigene juristische Person, die Eigentum erwerben, Verträge schließen und vor Gericht klagen kann.
Sofern du mit deiner GmbH mehr als 500 Arbeitnehmer beschäftigst, muss ein Aufsichtsrat gebildet werden. Es kann auch vorkommen, dass freiwillig ein Beirat gebildet wird. Mindestens einmal im Jahr tagt außerdem die Gesellschafterversammlung.
Fakten

Die Vorteile der GmbH
Großer Vorteil ist vor allem, dass du als Gesellschafter lediglich mit deiner Kapitaleinlage haftest. Des Weiteren ist im Vergleich zu einer Personengesellschaft ein Gesellschafterwechsel einfacher zu handhaben, da die Anteile am Unternehmen verkauft werden können.
Die Gewinne deiner GmbH müssen nicht ausgeschüttet werden, sodass die Möglichkeit besteht Reserven zu bilden.
Nachteile der GmbH
Die Gründung einer GmbH erfordert eine Stammeinlage von mindestens 25.000 Euro, wovon mindestens die Hälfte sofort eingebracht werden muss. Das heißt natürlich, dass du an dieser Stelle einiges an Kapital benötigst, auf welches du beim Aufbau deines Unternehmens verzichten kannst und musst, da die Stammeinlage nicht angetastet werden kann. Die Gewerbeanmeldung und die Eintragung im Handelsregister sind insgesamt mit umfangreichen Formalitäten verbunden. Dadurch sind deine Gründungskosten höher als bei einer Personengesellschaft.
Des Weiteren ist ein schriftlicher Gesellschaftsvertrag zwingend erforderlich. Der Mindestinhalt ist gesetzlich geregelt und muss notariell beurkundet werden. Es ist also empfehlenswert, dass du bzw. ihr euch professionelle Unterstützung bei der Erstellung hinzu holt, falls noch keine Erfahrungen vorhanden sind.
Auch im umgekehrten Fall, bei der Abtretung von Gesellschaftsanteilen, ist eine notarielle Beurkundung zwingend erforderlich.
Dem Geschäftsführer deiner GmbH droht bei fahrlässiger Verletzung der ihm auferlegten Pflichten eine unbegrenzte Haftung mit seinem Privatvermögen. Bist du also selbst Geschäftsführer musst du dir über diese Risiken im Klaren sein. Allerdings können hierfür auch gesonderte Versicherungen abgeschlossen werden.
Die spezielle GmbH-Variante: UG (haftungsbeschränkt)
Eine spezielle Form der GmbH ist die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt). Sie ist für dich als Gründer geeignet, wenn du zunächst ein kleines Unternehmen gründest und trotzdem die Haftung beschränken willst. Durch Musterprotokolle kann die Gründung einfacher als bei der GmbH sein. Unter Umständen sind jedoch genaue Vereinbarungen zwischen den Gesellschaftern zu treffen, sodass sich der Gang zum Anwalt lohnen kann. Die Haftung der Gesellschafter beschränkt sich auf die Kapitaleinlage, welche insgesamt mindestens einen Euro betragen muss.
Zur Verdeutlichung: Das heißt also, dass du die UG bereits mit einem einzigen Euro gründen kannst. Die Gesellschaft selbst haftet wie die GmbH mit dem Gesellschaftsvermögen. Bei Kreditvergaben werden von den Gesellschaftern in der Regel zusätzlich private Sicherheiten verlangt. Vom Gewinn allerdings, muss jährlich ein Teil einbehalten werden. Mit dieser Regelung soll das Stammkapital derart aufgebaut werden, sodass mit Erreichen der 25.000 Euro deine UG in eine GmbH umgewandelt werden kann. Im Grunde sparst du also auf eine GmbH an. Diese Unternehmensform ist bei Gründungen sehr beliebt und ursprünglich nach dem Vorbild der englischen Limited entstanden, da vor der Möglichkeit der UG eben viele diese unbürokratische Form wählten. Seit 2008 ist es möglich unkompliziert und schnelldiese Form der Kapitalgesellschaft zu gründen.