Fördermittel sind ein Bonbon für jeden Unternehmer, der die Weiterentwicklung seines Unternehmens vorantreiben möchte. Doch ähnlich dieser verführerischen Süßware, sollte der Einsatz kontrolliert und planvoll erfolgen. Ausschlusskriterien, De-minimis-Beihilfen und Liquiditätsplanung sind drei wichtige Kernelemente, die es bei der Hinzunahme von staatlichen Zuschüssen zu beachten gilt.
Die Fördermittelstrategie – Habe ich Anspruch auf Fördermittel?
Wer Fördermittel in Anspruch nehmen möchte, dem empfehle ich darüber nachzudenken, ob er entsprechend der Zielsetzung der Regierung investieren möchte. So stehen der Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze, das Entgegenwirken der demografischen Entwicklung, die Umsetzung von innovativen Ideen sowie der Ausbau von Erneuerbaren Energien im Fokus. Wer in diese Bereiche investieren möchte, dem wird in den meisten Fällen auch gerne geholfen.
Ausschlusskriterien stellen dann oftmals die Unternehmensgröße, der Jahresumsatz und bereits erhaltene Fördermittel dar. Ebenfalls von Relevanz ist die Existenz des Unternehmens. So haben Gründungswillige und Startups Anspruch auf besonders hohe Förderung von Beratungsleistungen von gelisteten Unternehmensberatern (bspw. KFW oder BAFA).
Schritt 1: Investitionsvorhaben erheben
Zu Beginn stellt sich immer die Frage, in was investiert werden soll. Sammeln Sie Ihre Ideen und hinterlegen Sie diese mit Investitionskosten. Denn genau diese Kosten sind es, die Sie bei den meisten Programmen auslegen müssen, um später einen Zuschuss zu erhalten.
Als Inspiration ein paar kleine Denkanstöße für Investitionsvorhaben:
- Existenzgründung
- Erweiterung der Betriebsstätte
- Schaffung von Arbeitsplätzen
- Innovationen
- Softwareeinführungen
- Effizienzsteigernde Maßnahmen
- Markteinführung
- Weiterbildungen
- Teambuilding
- Benötigte Beratung (für Marketing, Personal, Qualität, etc.)
- Umwelt & Energieeinsparung (LED, Solar, Blockheizkraftwerk, etc.)
- Internationale Messen
- Aufnahme von Krediten (bis zu 80% Haftungsfreistellung)
Schritt 2: Finanzierung und Zahlungsfluss klären
„Ohne Moos nichts los“ gilt auch bei der Planung und Umsetzung der Fördermittelstrategie. So gilt es, Rechnungen der Lieferanten im Vorfeld zu begleichen, um diese später gegenüber der Förderinstitution geltend zu machen. Die Überweisung muss dabei vom eigenen Firmenkonto erfolgen.
Bei Projekten, die mit Abschlagszahlungen zu bezahlen sind, kommt hier oft eine schöne Summe zusammen. Und wenn dann die Projektlaufzeit mehrere Monate bis Jahre dauert, kann es eng werden mit der Liquidität. Wichtig ist daher, dass die Zahlungsflüsse in der Fördermittelstrategie Niederschlag finden. Förderunschädliche Darlehen können dabei als Zwischenfinanzierung dienen und ein Liquiditätscontrolling ist zu empfehlen.
Schritt 3: Fördermittelmanagement als aktives Controlling verstehen
Planung, Kontrolle, Anpassung – dies ist auch im Unternehmensbereich Fördermittel eine wichtige Grundlage, um erfolgreich zu sein. Die anfänglich definierte Strategie gilt es dann akribisch umzusetzen. Der Zeitplan kann allerdings bereits am verzögerten Reaktionsvermögen der Förderinstitution ins wanken geraten, sodass es hier gilt, frühzeitig auf Anmerkungen dieser zu reagieren. Der direkte Griff zum Telefonhörer ist hier meist eine sehr gute Lösung, um ein Gefühl des Miteinander zu schaffen und um Unklarheiten zu beseitigen.
Ebenso zeigt sich, dass Lieferanten des Öfteren keine Erfahrung mit geförderten Projekten besitzen, sodass man auch hier steuernd eingreifen muss. Da gilt es am Ende Rechnungsinhalte und Zeitdaten genau zu prüfen – oder gar eine Rechnung anzufordern, um den subventionsrechtlich vorgegeben Zeitrahmen einhalten zu können.
Zu Guter Letzt steht die Abrechnung des geförderten Projektes. Es stellen sich folgende Fragen: Sind alle Unterlagen beisammen? Ist der Sachbericht genau genug geschrieben? Habe ich alle Daten richtig angegeben? Wie soll ich auf diese Nachforderung reagieren – ich habe doch schon alles abgegeben? Wer hier nicht aufpasst, zieht einen wahren Rattenschwanz an Arbeit hinter sich her.
Typische Fehler bei der Beantragung von Fördermitteln
Hin und wieder erreichen uns verzweifelte Anfragen, ob wir die Förderung von Unternehmen XY noch retten können. Dass wir bei solchen Hilferufen immer wieder die selben Fehlerquellen antreffen, ist nicht verwunderlich – schließlich zeugen 1000e Förderinstrumente in ganz Deutschland für einen wahren Dschungel an Möglichkeiten.
Sollten Sie sich dem Förderthema widmen, so denken Sie bitte an folgende Fehlerquellen:
- Beantragungsfrist überschritten
- Nachforderung nicht rechtzeitig bearbeitet
- widersprüchliche Angaben in der Rechnungslegung oder Dokumentation des eingekauften Anbieters
- nicht übereinstimmende Daten (vor allem das Datum!) hinsichtlich Beantragung und Abrechnung
- Abrechnungszeitraum überschritten
- Fehlende Liquidität, um den gekauften Anbieter / das Produkt noch im Förderzeitraum bezahlen zu können
- Zu ungenaue Vorhabensbeschreibung, sodass Förderung nicht möglich ist
- und leider auch: unseriöse Anbieter, die Fördermittel versprechen, welche aus subventionsrechtlichen Gründen gar nicht bewilligt werden können
Das schlimmste von uns im Nachhinein übernommene Mandat war, dass die zu 50 Prozent geförderte Markteinführung eines 50.000 Euro teuren innovativen Produktes scheiterte. Grund hierfür war, dass ein einzelner Beleg (mit Kosten im zweistelligen Eurobereich) fehlerhaft war. Damit wurden 25.000 Euro bereits bewilligte Förderung verschenkt.
Eine aktuelle Datenbank zu Fördermöglichkeiten finden Sie unter http://www.foederdatenbank.de.
Fördermittelmanagement outsourcen
Ich möchte niemanden mit den Ausführungen schocken oder gar von der Beantragung von Fördermitteln abhalten. Doch wer unternehmerisch denkt und sich lieber auf sein Kerngeschäft konzentriert, sollte über ein Outsourcing des Fördermittelmanagements nachdenken.
In einem unverbindlichen Kennenlerntermin analysieren erfahrene Unternehmensberater die Investitionsvorhaben Ihres Unternehmens und arbeiten anschließend zum Teil erfolgsabhängig bei der Beantragung und Abwicklung von Förderungen. Wichtig ist dabei immer, dass strategisch vorgegangen wird. Sie als Kunde sollten zu Beginn eine genaue Zeitplanung erhalten und anschließend stets über Aktuelles zu Ihren Anträgen informiert werden. Dabei sollten Sie Ihren beauftragten Dienstleister stets als Facharbeiter begreifen, der in Ihrem Auftrag handelt, Sie hinsichtlich Fördermöglichkeiten inspiriert und ein aktives Controlling bei Ihren Förderanträgen durchführt.
Gerne können Sie sich vertrauensvoll an mich wenden:
Thomas Bruckert
Geschäftsführender Gesellschafter
avalia GmbH & Co. KG
Loschwitzer Straße 15
01309 Dresden
Tel: 0351-65694021
Mail: bruckert@avalia.de
Web: www.avalia.de