Welche Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung bieten sich einem Unternehmen, das nicht auf die bereits genannten alternativen Finanzierungsformen zurückgreifen kann oder will? Mit der Beteiligungsfinanzierung stellen wir eine weitere interessante Alternative vor. Was sich dahinter verbirgt und welche Vor- und Nachteile diese Form mit sich bringt, erklären wir euch in diesem Artikel.

Worum handelt es sich bei Beteiligungs- und Risikokapital?
Beteiligungsgesellschaften oder private Geldgeber (sog. Business Angel) scheuen das Risiko nicht. Sie stellen Beteiligungskapital auch ohne Sicherheiten zur Verfügung, wodurch sich der Begriff „Risikokapital“ ableitet. Entweder erwirbt der Investor Anteile am Unternehmen, z. B. als Aktionär, Kommanditist oder Gesellschafter oder er beteiligt sich in Form von einer stillen Beteiligung am Unternehmen. Im ersten Fall erwirbt der Investor Anteile am Unternehmen und partizipiert dabei am Gewinn und Erfolg des Unternehmens. Bei der stillen Beteiligung handelt es sich um ein Darlehen des Investors, welches jedoch Eigenkapitalcharakter besitzt. In der Regel erhält der Investor jährliche Zinszahlungen und eine Gewinnbeteiligung.
Bevor sich eine Beteiligungsgesellschaft oder ein Business Angel auf ein Engagement einlassen, ist noch einiges zu beachten. Zunächst wird der Investor einen Pitch verlangen. Im Anschluss folgt die Frage nach dem Business- und dem Finanzplan. Der Investor stellt an diese Unterlagen hohe Anforderungen. Sich selbst sollte auch immer vor Augen geführt werden, dass auf Grundlage dieser Unterlagen die Investitionsentscheidung getroffen wird.
Vorteile der Beteiligungsfinanzierung
Grundsätzlich erhöht eine Finanzierung stets die Liquidität, so auch bei der Beteiligungsfinanzierung. Durch die verbesserte Eigenkapitalquote verbessert sich zudem das Rating, was sich bei künftigen Finanzierungsrunden positiv auswirken kann. Ein Investor vereint häufig Know-How als auch Kontakte in sich und kann somit neue Impulse für die geschäftliche Entwicklung liefern. Gleiches gilt im besten Fall auch für Beteiligungsgesellschaften.
Nachteile der Beteiligungsfinanzierung
Die Beteiligungsfinanzierung ist in der Regel langfristig ausgelegt, sie eignet sich somit nicht für eine kurzfristige Betriebsmittelfinanzierung. Von der Kontaktaufnahme bis zum Abschluss eines Beteiligungsvertrags vergehen häufig mehr als 6 Monate. Die zeitliche Komponente als auch der Verwaltungsaufwand sollte in der Planung berücksichtigt werden. Bei den Kapitalgebern handelt es sich zudem um Individuen, die bei aller Begeisterung für neue Geschäftsmodellen auch ihren Gewinn maximieren wollen. So sind gewünschte Renditen von bis zu 25% keine Seltenheit. Häufig muss dem Investor ein gewisses Maß an Mitspracherecht eingeräumt werden.
Fazit
Eine Beteiligungsfinanzierung ist eine Alternative, um als junges Unternehmen Kapital zu erhalten. Doch die Entscheidung für eine Beteiligungsfinanzierung bringt nicht nur Vorteile mit sich. Häufig verlangen die Investoren ein gewisses Mitspracherecht, wodurch der Unternehmer selbst in seiner Befugnis eingeschränkt wird. Beteiligungsgesellschaften und Business Angels gibt es zahlreiche und es empfiehlt sich daher, mehrere Angebote einzuholen.